Siebtes Bild

Idein / Sehen

Siebtes Bild - Acrylfarbe, Sand, Blattgold, Blattsilber

 
 



Auch heute wollen wir die Dinge erkennen; wir wollen etwas einsehen. Wir staunen, fragen, antworten, wir entwickeln Theorien, konstruieren Lehren, ordnen den „Stoff“, wir lösen Probleme, wir haben alles im Griff. Unser „Sehen“ verfolgt partikuläre Interessen und Zwecke, die nicht im Erkennen selbst liegen. Es ist nicht auf das Sehen selbst gerichtet, sondern immer auf ein Anderes. Somit wird das Sehen zu einem bloßen Mittel herabgesetzt.

Das reine Sehen aber sucht – so wie die „Alten“ es um des glückseligen Lebens willen wollten - in allem das Göttliche, die Ideen, die Gedanken, das Allgemeine auf.

Das reine Sehen, das Erkennen, ist Zweck an und für sich. Es geht immer nur mit sich selbst zusammen und ist deswegen auch Selbsterkenntnis. Sehen in diesem Sinne heißt nichts anderes, als betrachtend im Reiche des Gedankens frei zu leben und sich in dieser Freiheit zu erkennen. Darin liegt die Glückseligkeit.


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