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Das Mögliche (Dynamis, mögliche Tat) wird nur dadurch zur Wirklichkeit (Energeia), dass die Wirklichkeit als (Bestimmung gebende) Möglichkeit war. Wirklich ist nur das, was auch möglich war. Dies Verhältnis, diese Tätigkeit, wird als Entelechie bezeichnet. Die Energeia verfolgt einen Zweck, die Entelechie ihren Zweck. Sie ist selbstbestimmende Tätigkeit. Modern gesprochen ist Entelechie die Information, wobei allerdings die Information tätig ist oder in Einheit mit ihrer Tätigkeit.
Soweit die Entelechie das Bestimmende ist, heißt sie Ursache, soweit sie ihren Zweck, von einem Anderen ins Andere zu gehen, erreicht, Wirkung. Da aber die Wirkung nur die verwirklichte Möglichkeit ist, diese aber bereits war, ist die Wirkung (dem Gedanken nach) vor der Ursache. In der Tätigkeit aber, der Verwirklichung, der Veränderung, fallen beide zusammen, gehen ineinander über, schlagen um. Die Entelechie, die Bestimmung gebende Verwirklichung, setzt ihren „Inhalt“ in die Wirklichkeit, der Inhalt aber (die Tätigkeit) bleibt in aller Veränderung (immer) derselbe.
So ist die Seele und noch vielmehr der Geist reine Entelechie, weil bei ihnen die Möglichkeit nicht von der Form, Wirklichkeit, unterschieden sind. Der Geist allein ruft seinen Inhalt, seine Bestimmungen und sich selbst hervor.
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